Ein US-Unternehmen behauptet, den 3D Druck revolutioniert zu haben und damit Fertigungsbetrieben einen grossen Fortschritt bei der Produktivität zu ermöglichen. Das Unternehmen hat eine Möglichkeit gefunden, Ideen direkt aus dem Gehirn zu drucken. Ein Verantwortlicher wird dazu wie folgt zitiert: “Wir haben festgestellt, dass moderne Produktdesigner nicht zeichnen können. Sie sind auch nicht sonderlich gut darin, ihre Ideen mit Worten zu formulieren. Also haben wir diese Schritte einfach überflüssig gemacht”. Doch es gibt noch einen winzigen Haken an der Sache. Bisher, so die nicht namentlich genannte Unternehmensquelle, ist der 3D Drucker leider ausschliesslich mit Ausdrucken von Bier, Autos und Frauen beschäftigt.
Was sich wie ein vorzeitiger (oder verspäteter) Aprilscherz anhört, ist vielleicht schon bald die Realität
Nun gut, die Überschrift ist durchaus provokativ und sicherlich auch gar zu optimistisch formuliert. Schliesslich wird es in absehbarer Zukunft keine verlässliche Verknüpfung zwischen dem menschlichen Gehirn und Druckern geben. Ganz zu Schweigen von Technologien, um Gedanken auszudrucken. Dies werden Sie bestenfalls im Rahmen der x-ten Fortsetzung der Star Wars Reihe auf einer Kinoleinwand bewundern. Das muss jedoch nicht heissen, dass man die bereits heute verfügbaren Vorteile des 3D Drucks für die Zerspanung und andere Fertigungsbetriebe ignorieren sollte. Der Kunststoff Druck ist mittlerweile schon ein alter Hut und auch Metall aus dem 3D Drucker ist keine Illusion mehr, sondern in vielen Betrieben bereits die Realität. Doch was sind die Vor- und Nachteile sowie die Einsatzgebiete von Metall aus dem 3D-Drucker in der Fertigung? Was ändert sich bei der Programmierung solcher Teile? Gibt es Vorteile im Vergleich zur klassischen Zerspanung? Bevor Sie Ihre Suchmaschine mit den Begriffen 3D Druck Metall füttern, lesen Sie lieber hier weiter, um Antworten auf diese und weitere Fragen zum Thema Metall aus dem 3D-Drucker zu finden.
Zerspanen Sie noch oder drucken Sie schon? – Welche Herausforderungen löst die additive Fertigung mit 3D-Druckern für Metall
Unabhängig von individuellen und zumeist auftragsbedingten Vorteilen sprechen vor allem die drei folgenden Merkmale für den 3D Metalldruck in der Fertigung.
- Vereinfachte Montage: Die additive Metallfertigung fördert die Teilekonsolidierung mit mehr geometrischer Freiheit für komplexe Strukturen. Dies vereinfacht zudem die Kombination von Teilen, die aufgrund von Designbeschränkungen in mehrere Segmente getrennt wurden.
- Optimierte Geometrien: Der Designraum für die additive Fertigung unterscheidet sich deutlich von traditionellen Fertigungsprozessen, so dass Sie berücksichtigen können, wie viel Material Sie Ihrem Teil hinzufügen, statt zu überlegen, was Sie im Rahmen der Zerspanung wegnehmen. Sparen Sie Gewicht bei kritischen Komponenten, indem Sie Material nur dort hinzufügen, wo es für die Leistung benötigt wird.
- Digitales Inventar und Legacy-Teile: Mit 3D-Metalldruckern und einem zentralisierten Inventar- und Werkzeugmanagement können Sie Teile überall dort entwerfen und herstellen, wo es einen Drucker gibt. Verwalten Sie Ihren Bestand ohne Ersatzteillager, indem Sie benötigte Teile bedarfsabhängig und direkt vor Ort drucken.
Das klingt ja schon fast zu schön um wahr zu sein, oder? Vielleicht fragen Sie sich jetzt, warum Sie nicht gleich vollständig auf 3D Druck Technologien für Metall umstellen sollten. Doch ganz so einfach ist es nun auch wieder nicht.
Traditionelle Fertigung und 3D Druck – Freundschaft mit dem Feind schliessen
Die additive Fertigung muss nicht unbedingt ein Konkurrent der traditionellen Verfahren in Fertigungsbetrieben sein. Sie kann klassische Produktionsmethoden sehr gut ergänzen und verbessern, auch in Bezug auf Alternativen zu Metall. Das beste Beispiel für die Kombination von 3D Druck und klassischer Zerspanungsarbeit ist die Anfertigung von Kopien Ihrer Masterobjekte. Der 3D Druck ermöglicht ein hohes Mass an Detailtreue und beschleunigt den Vorproduktionsprozess. Eine weitere Möglichkeit, Additive Manufacturing und klassische Zerspanungstätigkeiten zu kombinieren, besteht darin, Kunststoffkopien des Endprodukts in 3D zu drucken. Die ausgedruckten Replikate bilden die perfekte, massgeschneiderte Form, die im Anschluss durch klassische Fräs-, Dreh- oder Schleifverfahren in Fertigungsbetrieben weiterbearbeitet werden kann.
Fazit: Wann Sie subtraktive und wann additive Verfahren einsetzen sollten
Die Additivfertigung ist ideal für eine Reihe von Entwicklungs- und Fertigungsanwendungen, einschliesslich Prototyping, Herstellung von Werkzeugen und Gussmodellen sowie für Kleinserien, Brückenfertigung und kundenspezifische Fertigung von Endteilen. 3D Drucker bieten ein sehr hohes Mass an Gestaltungsfreiheit und können komplexe Designs erschaffen, die mit anderen Fertigungsmethoden unmöglich oder zu teuer zum Erstellen wären. Die gängigsten Materialien für die additive Fertigung sind Kunststoffe und Metalle. Wenn Sie mehr über das Thema 3D Druck von Metall in Fertigungsumgebungen erfahren möchten, freut sich das Team der MySolutions Group darauf, mit Ihnen gemeinsam die Möglichkeiten zur Anwendung in Ihrem Betrieb zu erörtern. Vereinbaren Sie einfach einen Termin für eine Beratung mit uns und finden Sie heraus, wie der Einsatz von 3D Druck für Metalle Ihrem Betrieb Wettbewerbsvorteile verschaffen kann. Das Einzige, was wir Ihnen nicht garantieren können, ist, dass Ihre Produktdesigner nicht auf dumme Ideen kommen werden, sollten Sie sich für den Einsatz von 3D Druckern entscheiden. Doch das ist ja wieder ein anderes Thema.