In einem asiatischen Land wurden jüngst sechs Personen zu Gefängnisstrafen verurteilt, nachdem sie an einem gescheiterten Attentatsversuch beteiligt waren. Das ist zunächst mal eine gute Nachricht, doch Sie wundern sich vielleicht nun, was sie in diesem Blogbeitrag über das vermeintliche Ende des Offshorings in der Fertigungsindustrie zu suchen hat. Nun, lassen Sie sich überraschen!
Fake it till you make it oder lande im Gefängnis
Ein Auftragsmörder erhielt von einem Geschäftsinhaber rund eine halbe Million Dollar, um einen Rivalen zu beseitigen. Der Killer tat, was jeder gute Unternehmer tun würde: Er beschloss, den Auftrag an einen “Kollegen” weiterzugeben und behielt die Hälfte des Geldes für sich. Dies geschah daraufhin gleich noch einige Male. Die entsprechende Bezahlung nahm natürlich mit jedem neuen Subunternehmer-Schritt ab. Dem letzten Auftragnehmer in dieser mordsmässig kreativen Kette des mörderischen Offshorings waren die verbliebenen knapp 20.000 Dollar zu wenig, um sich die Hände schmutzig zu machen. Stattdessen beschloss er, mit dem Opfer Kontakt aufzunehmen, um es zu überzeugen, den eigenen Tod vorzutäuschen. Als dieses die Behörden alarmierte und der ganze Plan aufflog, kam es dann auch recht schnell zu den Festnahmen.
Wer gute Ergebnisse will, muss die Arbeit selbst erledigen?
Das zeigt mal wieder, dass man heutzutage niemandem mehr trauen kann, seine Arbeit richtig zu machen – werden sich jetzt einige denken. Ob für solche delikaten Aufträge wie den eingangs genannten oder für die Arbeit in der Fertigung, die Zeiten der Auslagerung von Kompetenzen und Arbeitskräften ins Ausland neigen sich dem Ende zu. Vielleicht deutet sich ja deshalb auch eine Trendwende an, die sich hinter Begriffen wie Reshoring oder Repatriierung versteckt. Doch was hat es damit auf sich und welche Trends werden die Fertigungsindustrie in der nächsten Zeit sonst noch beeinflussen?
Ist Prozessautomatisierung der Anfang vom Ende des Offshorings?
Die Fertigungsindustrie gehört zu den ersten Anwendern von Automatisierungsprozessen, sei es durch den Einsatz von Maschinen und Robotern, um Produkte zusammenzubauen, zu testen oder zu verpacken. Ebenso war die Fertigung ein Pionier in den Bereichen Offshoring und Outsourcing. In jüngster Zeit wird es jedoch immer schwieriger, die Früchte dieses Engagements zu ernten. Viele Hersteller sind vor allem aufgrund veralteter Lieferketten und Buchhaltungssysteme nicht mehr zufrieden. Digitalisierung und Automatisierung bieten hier gerade rechtzeitig neue Möglichkeiten zur Kosteneinsparung für Fertigungsbetriebe. Immer mehr Aufgaben können durch digitale, automatisierte Prozesse erledigt werden. In der Folge sinken die Lohnanteile bei den Herstellungskosten. Internationale Unternehmen mit globalen Standorten sind also bestens beraten, eine Neuausrichtung im Hinblick auf ein Reshoring der Produktionsstandorte zu erwägen. Die Fertigungsbetriebe der Zukunft werden ohnehin kleiner und agiler, wie der nächste Trend zeigt.
Von den Grossen lernen – Kurze Wege bedeuten grosse Gewinne
Man kann von Amazon halten, was man will, doch der Erfolg des Onlineriesen ist unbestreitbar. Ein Geheimnis dieses Erfolgs ist die ständige Optimierung der Lieferketten. Dies ist auch für Fertigungsbetriebe ein sensibler Bereich. Es gibt jedoch noch weitere Parallelen. Wo früher niedrige Transportkosten und billige Löhne den Aufbau von Megafabriken im Ausland begünstigten, entwickelt sich heute alles in die andere Richtung, sowohl für den grössten Einzelhändler der Welt als auch für die Fertigungsindustrie. Die Lieferketten werden kürzer, die Produktionsstätten werden kleiner und der Anteil menschlicher Arbeit an der Herstellung sowie an der Distribution von Produkten wird immer geringer. Das bedeutet nicht, dass man gleich alle ausländischen Betriebsstätten schliessen und die Hälfte der Mitarbeiter entlassen muss. Es könnte jedoch nicht schaden, sich schonmal hypothetisch mit dem Konzept der Mikrofabrik zu beschäftigen und Konzepte zu entwickeln, wie ein derartiger Wandel in der mittelfristigen Zukunft für das eigene Unternehmen aussehen könnte. Doch nicht nur die Betriebe der Zukunft werden mikro, sondern auch die Ansprüche der Kunden. Das klingt jetzt jedoch erstmal positiver, als es in Wirklichkeit vielleicht ist.
Von der Massenproduktion zur personalisierten Produktion
Die Fertigungsindustrie hat sich seit dem berühmten Ausspruch des Pioniers der Massenfertigung, Henry Ford, der einst behauptet haben soll, dass ein Kunde ein Auto in jeder beliebigen Farbe lackieren lassen kann, solange es schwarz ist, sehr viel weiterentwickelt. Der Kunde von heute erwartet ohnehin zunehmend anpassbare Optionen bei einer breiten Palette von Produkten. Betriebe, die auf Kundenfeedback und Sonderwünsche eingehen, werden Erfolg haben. In der Fertigung kann dies durchaus auch bedeuten, dass Losgrössen drastisch reduziert werden oder öfter auch mal Einzelanfertigungen gemacht werden müssen. Dieser Trend wird sich wahrscheinlich fortsetzen, da Technologien wie 3D-Druck und lasergestützte Fertigung im industriellen Bereich immer üblicher werden und sich der Markt weiterhin in eine kundenorientierte Richtung verschiebt.
Den Fortschritt mitprägen oder sich von ihm prägen lassen?
Es mag einige Jahre dauern, bis die eben angesprochenen Veränderungen abgeschlossen sind. Das sie kommen, ist jedoch relativ unbestreitbar. Intelligente Maschinen sind gekommen, um zu bleiben und Unternehmen, die sich aus Furcht vor den Risiken und Herausforderungen, die mit der frühzeitigen Einführung dieser Systeme verbunden sind, weiterhin ausschliesslich auf veraltete Modelle und Konzepte wie Offshoring oder Massenproduktion verlassen, tun dies auf eigene Gefahr. Es ist sinnvoll, bereits jetzt zu planen, wie Sie neue Technologien übernehmen und Betriebe so an die Trends anpassen können, dass sie ihr Potenzial maximieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die MySolutions hilft Ihnen gern dabei, mit massgeschneiderter Software für Fertigungsbetriebe den Trends und Entwicklungen der Fertigungsbranche zu begegnen und freut sich auf Ihre Kontaktaufnahme.